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Enträtselt: Das Mathe-Blackout
Released by matroid on Mi. 23. Mai 2001 15:06:35 [Statistics] [Comments]
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Mathematik

\(\begingroup\)\(\newcommand{\IX}{\mathbb{X}} \newcommand{\IW}{\mathbb{M}} \newcommand{\politician}[1]{\text{Ich habe die Frage nicht verstanden. #1}} \newcommand{\ba}{\begin{aligned}} \newcommand{\ea}{\end{aligned}} \newcommand{\bpm}{\begin{pmatrix}} \newcommand{\epm}{\end{pmatrix}} \newcommand{\bc}{\begin{cases}} \newcommand{\ec}{\end{cases}} \newcommand{\on}{\operatorname} \newcommand{\ds}{\displaystyle}\) Diesen Artikel habe ich von einem Posting bei Zahlreich.de kopiert. Warum? Ich hatte mal einen Professor, der sagte: "Wenn Sie Mathematiker sind und bei einer Eisenbahnfahrt ihren Mitreisenden davon erzählen, dann gibt es nur zwei Reaktionen. Erste: 'Ich konnte mit Mathematik nie etwas anfangen'. Zweite Reaktion: 'Sie sind Mathematiker, toll! Ich habe da ein Integral (eine Differentialgleichung, ein Nullstellenproblem), das ich nicht lösen kann. Können Sie mir sagen, wie es geht?'"
Diese Geschichte hat er uns erzählt, damit wir elementare Lösungstechniken stets parat hätten. "Sonst ist man als angeblicher Mathematiker blamiert". Nun der kopierte Artikel:
Im Schlaf lernen
Sie stammeln und stottern und können keine zwei Zahlen mehr zusammenzählen. Sobald Ziffern im Spiel sind, setzt ihr Gehirn aus. Psychologen der Cleveland State University gingen dem Phänomen des Mathematik-Blackouts nach. Sie ermittelten den Grad der Mathematik-Phobie ihrer Versuchspersonen und testeten die Gedächtnisleistung der Studenten in unterschiedlichsten Bereichen. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zeigten: Die Gedächtnisleistung der Mathematik-Phobiker sackte nur dann ab, wenn Rechenleistung gefragt war. Blieben die Zahlen aus dem Spiel, funktionierte ihr Gedächtnis ausgezeichnet. "Dieses Phänomen ist sehr spezifisch, es tritt nur in Verbindung mit Mathematik auf", meint Studienautor Mark H. Ashcraft. "Es ist eine erlernte phobische Reaktion auf Mathematik."

Ein Teufelskreis beginnt
Die Entwicklung der mathematischen Gedächtnisstörung erklärt Ashcraft folgendermaßen: "Ist Mathematik einmal angstbesetzt, löst



die Rechenaufgabe im Kopf des Betroffenen eine regelrechte Gedankenlawine aus. Für die konkrete Problemlösung bleiben kaum noch Ressourcen", so der Experte. "Ein Großteil der zur Verfügung stehenden Energie wird von den einsetzenden Sorgen des Betroffenen absorbiert, die Lösung der Aufgabe bleibt auf der Strecke." Hat dieser Mechanismus erst einmal gegriffen, setzt ein Teufelskreis ein. "Die Angst blockiert das Lernen und untergräbt das Vertrauen in die Fähigkeit, Mathematik erlernen und beherrschen zu können.

Fundiertes Hintergrundwissen schützt
Eine Wurzel der Mathematik-Phobie sieht der Psychologe Ashcraft in der Art, wie amerikanischen Schülern Mathematik näher gebracht wird. "Die meisten lernen mathematische Regeln ohne zu verstehen, warum ein spezieller Lösungsansatz bei einem bestimmten Problem angewendet wird", bemängelt Ashcraft. Eine Verbesserung des Wissens über grundlegende mathematische Zusammenhänge wäre ein guter Schutz vor Mathematik-Blackouts.

Therapie: Weniger Taschenrechner und Auswendiglernen
Die Ergebnisse kanadischer Forscher weisen in eine ähnliche Richtung. Sie verglichen die Mathematik-Fähigkeiten von Studenten, die in Kanada oder China unterrichtet worden waren. Teilnehmer, die in China Rechnen gelernt hatten, schnitten deutlich besser ab, als kanadische Geschulte. Das Wissen der Asiaten basierte auf den Kenntnissen mathematischer Verfahren, kanadische Probanden griffen hingegen bei der Lösung der gestellten Rechenaufgaben häufiger auf Auswendig-Gelerntes zurück. Die beobachteten Differenzen führten die Studienautoren teilweise auf den frühen Einsatz des Taschenrechners in Kanadas Schule zurück. "Das technische Hilfsmittel verhindert das Erlernen grundlegender mathematischer Fähigkeiten, die für das Lösen von mathematischen Aufgaben aber notwendig sind", meinen die Studienautoren. Taschenrechner kommen in Chinas Schulsystem später und seltener zum Einsatz. Allerdings dürften noch weitere kulturelle Unterschiede den Chinesen den Zugang zur Mathematik erleichtern, denn auch chinesische Probanden, die kanadische Schulen besucht hatten, rechneten deutlich besser, als ihre kanadischen Kollegen.


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Enträtselt: Das Mathe-Blackout [von matroid]  
Diesen Artikel habe ich von einem Posting bei Zahlreich.de kopiert. Warum? Ich hatte mal einen Professor, der sagte: "Wenn Sie Mathematiker sind und bei einer Eisenbahnfahrt ihren Mitreisenden davon erzählen, dann gibt es nur zwei Reaktionen. Erste: 'Ich konnte mit Mathematik nie etwas anfangen'. Z
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"Enträtselt: Das Mathe-Blackout" | 5 Comments
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Re: Enträtselt: Das Mathe-Blackout
von: Ex_Mitglied_40174 am: Do. 24. Mai 2001 15:15:51
\(\begingroup\)Enträtselt? Wo gibt es denn ein Curriculum aus China, von dem man lernen kann?\(\endgroup\)
 

Re: Enträtselt: Das Mathe-Blackout
von: Ex_Mitglied_40174 am: So. 11. Mai 2003 13:01:54
\(\begingroup\)Es ist manchmal schon erschreckend. ich habe selbst Probleme mit Mathe Balckouts. Das Problem ist ähnlich wie oben beschrieben. Doch ich denke es liegt daran das vor allem in der Oberstufe in technischer Richtung sprich TG sehr hohe Ansprüche an die Schüler gestellt werden.
Wenn man in einer Woche mehr als 40 Din A4 Seiten Karierte und ca 20 Seiten linierte Blätter verbraucht, dann wird das darauf geschrieben leicht zu einem unüberwindlichen Hinderniss. Da kann man doch von verstehen gar nicht mehr reden das ist dann eben geschrieben das es da ist. Aber um alles Fächerübergreifend (Franz Span Technik IT Mathe Deutsch etc) zu VERSTEHEN benötigt man etwas mehr Zeit.

Wo man beim Thema Zeit ist. Es heißt Schüler haben es gut viel Ferien und Freizeit ich möchte mal einen Arbeiter sehen der nach 8 oder 10 Stunden Arbeit nach hause geht um dort weiterzuarbeiten nochmal 3 o 4 Stunden.
Bei 42 Stunden reiner Schulzeit + Lernen und Hausaufgaben wo soll da das verstehen bleiben???

Ich persönlich habe die Hauptschule Absolviert anschließend 2 Jahre Berufsfachschule Elektrotechnik / Metall und jetzt bin ich auf einem TG.

Ich hab es bereut, denn man wird in diesem Land gestraft wenn man sich weiterbilden will. Kein Geld kein System kein Verständniss.
Und dann noch dem Willen einiger Lehrer ausgesetzt zu sein die für ein und dieselbe Arbeit zwischen 4 und 14 Punkte verteilen (nur weil ihnen der Schüler passt oder nicht).

Wir wollen lernen und verstehen und nicht dafür gestraft werden wenn man mal was nicht kapiert.
Viele Wissenschaftler haben 3- 20 Jahre gebraucht um ihre Probleme zu lösen manche haben den Erfolg gar nicht mehr miterlebt. Aber wir Schüler sollen deren Lebenswerk binnen 45 o 90 min verstehen.

Deshalb verstehen sie uns wenn wir mal nicht verstehen. Wir brauchen manchmal nur ein wenig mehr Zeit und logische Hilfestellung.

Mit freundlichen Grüßen

Andy M.\(\endgroup\)
 

Re: Enträtselt: Das Mathe-Blackout
von: John-Doe am: Mi. 28. November 2007 22:06:11
\(\begingroup\)Ich muss sagen, dass du in vielen Punkten Recht hast, auch wenn ich es nicht so radikal ausdrücken würde. Die Hilfe des Bildungssystems bezüglich der Weiterbildung ist in Österreich wirklich ziemlich marod. Ich selbst bin jetzt 15 Jahre alt und mich interessiert Mathematik ungemein. Kurz meine Geschichte. Die ganze Unterstufe habe ich mich aufgrund meiner einfach inkompetenten Mathematikprofessorin nicht für die Mathematik begeistern können, da wie schon so oft genannt, immer nur Beispiele zum stupiden Durchrechnen gegeben wurden. Ich habe wirklich absolut nichts gekonnt. Nicht einmal so elementare Dinge wie Gleichungen in einer Variable ordentlich zu formulieren und zu lösen. Meine Mathematik-Antipathie ist, so glaube ich, aus den pädagogischen Methoden meiner Hexe von Mathematikprofessorin entstanden. Nachdem ich allerdings in die Oberstufe gekommen war, und ich an eine andere Schule gekommen war, an der es im ersten Jahr keinen Mathematikunterricht gab, begann ich mich richtig für sie zu begeistert. Ich begann mit meinem Selbststudium und besorgte mir den gesamten Oberstufenstoff der Mathematik für Gymnasien und nahm kontinuierlich den ganzen Stoff durch. (Und diesmal wenig rechnen - viel beweisen) Mittlerweile habe ich wieder Mathematik, allerdings langweile ich mich etwas im Unterricht 😛 . Derzeit schreibe ich meine Jahresfacharbeit über Differential- und Integralrechnung, da mich besonders diesesThema sehr interessiert. Abschließend möchte ich sagen, dass ich hoffe, dass sich das Bildungssystem in Österreich/Deutschland (ich bin Österreicher) bezüglich Förderungen in Zukunft verbessert. Lg Johnny\(\endgroup\)
 

 
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