____________________ Es dürfen gerne weitere Ideen gepostet werden, ob sie umsetzbar sind, kann man dann im Anschluß schauen.
____________________
Naja....
Kürzlich fragte ein Mitglied in der SuMo-Notiz (das ist eine Art 'Chat'):
SuMo
Kann mir jemand den konkreten Nutzen von arara erklären?
In Texmaker kann man z.B. Kompiliervorgänge definieren.
Da mich das Thema auch interessiert, der Nutzer aber vergessen hat, einen Thread zu eröffnen, mal meine laienhafte Teil-AW zu einem Teil der o.g. Frage:
Man will ggf. zweimal mit pdfLaTeX kompilieren (für das 'toc' oder so) und einmal mit bibtex, dann nochmal pdfLaTeX.
Zu oberst im Dokumentkopf stünde dann
---> Berechtigte Gegenfrage:Warum das Ganze mit arara und nicht, wie benannt, mit z.B. Texmaker- oder Editor-Methoden?
Nun, man ist hier gewissermaßen unabhängig von irgendeinem speziellen Editor. Wenn man die Datei z.B. jmd. anders schickt oder an einem anderen Rechner bearbeiten will, kann o.g. Kommandozeilenbefehl genutzt werden.
Das war jetzt vermutlich das denkbar dümmste Anwendungsbeispiel; ein anderes findet man im obigen Link.
Hier habe ich gefragt, wie man mit arara eine Grafikdatei aus seinem LateX-Dokument oder einem Teil davon bekommen kann. Ich bin mir sicher, daß es geht - wie weiß ich leider gerade nicht. :-(
So, mehr kann ich dazu, mangels Wissen, leider nicht sagen. Aber weitere Antworten, Beispiele, Erläuterungen etc. sind natürlich willkommen.
mixwell
Senior Dabei seit: 14.07.2011 Mitteilungen: 1382
Beitrag No.1, eingetragen 2014-05-10
Danke für den Thread, cis ;)
Das Argument mit der gemeinsamen oder systemunabhängigen Bearbeitung sehe ich ein, empfinde es aber als nicht sehr stark.
Gibt es triftigere Gründe?
----------------- It is a well-known experience that the only truly enjoyable and profitable way of studying mathematics is the method of "filling in details" by one's own efforts. Cornelius Lanczos, 1956
Beitrag No.2, vom Themenstarter, eingetragen 2014-05-11
2014-05-10 10:35 - mixwell in Beitrag No. 1 schreibt:
Gibt es triftigere Gründe?
Du hast recht, was man ggf. mal bräuchte wäre eine gute Beispielsammlung, wo ggf. nicht nur das abgehobenste Zeug steht, sondern auch kleine, einfache Beispiele mit konkretem Anwendungsnutzen (z.B. PDF->PNG o.ä.).
mixwell
Senior Dabei seit: 14.07.2011 Mitteilungen: 1382
Beitrag No.3, eingetragen 2014-05-12
Aber auch das PDF-Öffnen ist keine Umstellung wert, oder? Ich nutze Sumatra, der auch ein Live-Update der PDF erlaubt, sodass ich sie nur beim ersten Kompilieren öffnen muss.
@Marco: Du müsstest als Mitautor doch Feuer und Flamme sein, mich bzw. uns alle von arara zu überzeugen!
----------------- It is a well-known experience that the only truly enjoyable and profitable way of studying mathematics is the method of "filling in details" by one's own efforts. Cornelius Lanczos, 1956
Beitrag No.4, vom Themenstarter, eingetragen 2014-05-12
2014-05-12 19:27 - mixwell in Beitrag No. 3 schreibt:
Aber auch das PDF-Öffnen ist keine Umstellung wert, oder?
Ich behaupte nicht, daß diese 'Idee' die Krone der Schöpfung war; anders als etwa bei 'PDF->PNG', dem spreche ich schon hinreichend Praxisnutzen zu.
Aber: Gerade kleine, einfache Anwendungsbeispiele, ob zwingend notwendig oder nicht, geben sicher eher Einblick in das Programm und erleichtern auf lange Sicht auch den Umgang damit.
Nbb.: Ich wüßte grad nicht ob/wie das geht: arara öffnet den AcrobatReader o.ä.
Beitrag No.7, vom Themenstarter, eingetragen 2014-05-19
Für die Liste #0: Ein Experte könnte mal ein einfaches Bsp. für eine
"arara - gnuplot - Automatisierung"
posten.
Wo man rausliest, wie das genau geht (also z.B. muß ich da erstmal gnuplot installieren oder wie?)
Ich selbst will da z.Zt. offengestanden die Finger von lassen, das schafft mir nur neue Probleme, deren ich gerade keine dringende Notwendigkeit sehe.
wird diese wie oben benannt und für arara auffindbar gemacht (eine Anleitung hier), beseitigt sie, ähnlich der vorhandenen clean-Regel, unbenötigte Hilfsdateien:
latex
% cleantest.tex% arara: pdflatex% arara: pdflatex% arara: remove: { items: [ aux , toc , log ] }%Hinweis: Der remove-Befehl sollte sinnvollerweise immer% zuletzt angewendet werden.\documentclass{article}\begin{document}\tableofcontents\section{Test}
foo bar foofoo
\end{document}
es verbleibt nur cleantest.tex, cleantest.pdf, arara.log
Allerdings muß der angegebene Ordner, hier 'myfolder', existieren.
Wenn die remove-Regel (#8) nachfolgen soll, darf die backup-Regel nicht mehr Dateiendungen enthalten, als Endungen von Hilfdateien, die wirklich erzeugt werden, weil arara sonst abbricht.
Marco_D
Senior Dabei seit: 11.10.2008 Mitteilungen: 3514
Herkunft: Hamburg
Beitrag No.10, eingetragen 2014-05-30
Hi,
der Initiator des Tools "arara" ist Paulo. Wir haben bis dato die erste stabile Version veröffentlicht. Natürlich stellt sich die Frage warum?
arara selbst macht ersteinmal mit einem Datei gar nichts. Wenn du als Endanwender etwas ausführen möchtest, so musst du es in der Hauptdatei definieren. So nun ist die Hauptdatei aber nicht auf tex begrenzt. Du kannst genauso eine gcc Datei nutzen.
Ziel ist es als also, den Anwender eine Möglichkeit zu geben, eine Datei mittels "arara file" zu kompilieren und alle benötigten Kompilierungsschritte auszuführen. Häufig wird pdflatex in Verbindung mit biber/bibtex genannt. Allerdings nehme ich noch einmal Bezug auf den zweiten Absatz. Du kannst jede andere Datei ebenfalls kompilieren.
Ein etwas größeres Beispiel
1. Kompiliere alle c-Dateien im Ordner, wenn sie sich geändert haben
2. Kompiliere die tex-Datei und binde die neuen Quellcodes/Bilder ein
3. Kompiliere mittels makeidx wenn sich Einträge geändert haben
4. Kompiliere mittel biber
4. Kompiliere mittel pdflatex
.....
Die Anwendungsmöglichkeiten sind somit allein auf die Ideen des Nutzers begrenzt.
Warum keine Makefile? Makefile kann nicht Systemunabhängig verwendet werden. Zudem ist die Programmierung doch gewöhnungsbedürftig. Die Regeln von "arara" werden alle im benutzerfreundlichen YAML-Format geschrieben.
Blick in die Zukunft: Derzeit wird Java als Basissprache genutzt. Evtl. ändert sich das ganze zu lua.
Gruß
Marco
----------------- Fragen zu LaTeX? Schau mal in die FAQ: projekte.dante.de/DanteFAQ Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!. - A. Einstein
b) Es soll eine namensgleiche Datei (jobname.pdf) erzeugt werden, und zwar in einem speziellen Verzeichnis (das ist in dem Fall zwingend notwendig, weil sonst die Originaldatei überschrieben werden müßte).
d) Testen der weiteren Einstellungen, Parameterwerte (z.B. der Permissionsnummer) und Effekte, überlasse ich dem interessierten Nutzer.
Fragen sind natürlich erlaubt.
PS: Ich konnte das Programm selbst nur unter Windows testen. Es wurde zwar nichts Windows-spezifisches gemacht, aber eine Rückmeldung der Linux-Nutzer wäre nett.
Beitrag No.12, vom Themenstarter, eingetragen 2014-06-29
Eine andere Regel (als #9), die für Backups benutzt werden kann, ist die move-Regel von Paulo Cereda, einem der Autoren.
Das hat den Vorteil, daß eine nachfolgende Cleanregel (#8) nicht nötig ist.
Beitrag No.13, vom Themenstarter, eingetragen 2014-06-30
Zwischenbilanz
@ mixwell: Bist Du jetzt mit Blick in #0 zufrieden / überzeugt?
Ich glaube nicht, daß man das alles noch mit Editoreinstellungen erhält bzw. immer alle Kommandozeilenbefehle dazu parat hat (es sei denn man verwendet das seit 1985, dann schon).
PS: Die Dauerfrage nach weitere Ideen bleibt bestehen.
· Für den Code unten wird die Regel console benötigt.
· Ausführlichere Informationen zum Code unten hier. Kurzfassung: So kompilieren, wie im Dokumentkopf angegeben. €dit: Es werden für das Paket 'fancytooltips' mitunter einige Pakete aus dem acrotex-Bündel benötigt. Siehe dafür im Link "ausführliche Informationen" in diesem Punkt.
Der arara-Anteil ist hier gering, er erlaubt den shell-escape, was nötig ist um die Karten von der Seite OpenStreetMaps, eine m.W. nichtkommerzielle Kartenseite, runterzuladen.
Das 2. Bild zeigt, daß bei OpenStreetMaps noch nicht alles geht.
Wer Satellitenbilder findet oder rausfindet, was sonst noch so geht, darf es posten.
·Beim identifier 'program' würde ich den Nutzer bitten, dort selbst einzustellen, welches 'perl' er benutzen will. In den meisten Fällen dürfte da einfach ohne Weiteres 'perl' stehen.
·Der identifier 'inputfile' kann mit
latex
% arara: perl: {script: xyz.pl , inputfile: '' }
ausgeschaltet werden, etwa dann, wenn das Perlskript nicht auf die Datei 'jobname.tex' angewendet werden soll.
·Mit dem boolschen identifier 'onlylog' kann das Log als Textdatei ausgegeben werden.
latex
% arara: perl: {script: xyz.pl , onlylog: yes }
Bei mir tut es so wie angegeben mit dem Zusatz '> perl_log.txt'; ich weiß nicht, ob bei den Linux.Nutzern hier noch ein Hut '^' hin muß: '^> perl_log.txt'
·Ansonsten kann man mit 'inputpath' einen Ordner angeben, in dem die Perl-Skripte liegen, d.h. das verwendete Perlskript muß nimmer ins Arbeitsverzeichnis mitgeschleppt werden ;)
·Mit den identifiern 'compile' bzw. 'options' lassen sich Optionen bzgl. der Kompilierung bzw. des verwendeten Skripts angeben.
Ich habe die arara-Regel mit latexcount.pl und fancy-preview.pl erfolgreich getestet (Achtung: bei 'fancy-preview.pl' muß einiges an Vorarbeit geleistet werden und pm-Module und arcotex-Pakete installiert werden, siehe im Link).
Beispiel:
Für folgendes Dokument erhalte ich mit o.g. Skript:
Beitrag No.20, vom Themenstarter, eingetragen 2014-07-25
Da die geplante Version arara v4 dem Anschein nach keinen Kompatibilitätsmodus zur momentanen v3 und seiner Syntax aufweisen wird, könnte das hier Genannte obsolet werden - ich sage bewußt 'könnte', nicht 'wird'.
Da das aber in der Schwebe steht, werde ich vorerst keine weiteren Regeln schreiben, auch vorhandene nicht verbessern.