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Frankreich: in der 11.Klasse (frz.Abitur) wird öfters Mathematik abgewählt |
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Delastelle
Senior  Dabei seit: 17.11.2006 Mitteilungen: 2526
 | Themenstart: 2022-05-07
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Hallo Leute!
\sourceon francais
Revue de la presse Mai 2022 Seite 7
"Il y a comme une fracture":
l'abadon des maths par les lycéennes
(1.Abschnitt)
En France, depuis la reforme
de bac(Abitur) 2019, les filles(Mädchen) sont
bien plus nombreuses que les
garcons(Jungen) à arrêter les mathéma-
tiques dès la classe de premiere(11.Klasse).
Une désertion qui a des consé-
quences sur leur orientation.
...
nach Libération 11.2.2022
\sourceoff
Das soll es in Deutschland ja auch geben, dass man Mathematik zum Abitur abwählen kann.
Viele Grüße
Ronald
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Ixx
Aktiv  Dabei seit: 05.04.2020 Mitteilungen: 382
 | Beitrag No.1, eingetragen 2022-05-07
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Moin,
ich verstehe zwar deinen zitierten Text nicht, da ich des Französischen nicht mächtig bin, aber zu deinem Nachsatz kann ich sagen, dass er nicht stimmt: Laut KMK-Beschluss zählt Mathematik zu den in der Oberstufe pflichtweise zu belegenden Fächern; ein Abwählen (=Nicht-Belegen) ist also nicht möglich. Etwas anderes ist es, dass man diesem Fach nicht notwendigerweise eine Abiturprüfung ablegen muss. (Es muss nur das "Band" der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fächer durch mindestens eine Abiturprüfung abgedeckt sein.) Dennoch hat man dann in der Oberstufe bis zu diesem Zeitpunkt Mathematik-Unterricht besucht...
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Delastelle
Senior  Dabei seit: 17.11.2006 Mitteilungen: 2526
 | Beitrag No.2, vom Themenstarter, eingetragen 2022-05-07
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Hallo Ixx!
Ich kenne das deutsche Bildungswesen nicht so genau.
Aber ich habe von jemanden gehört, dass er zum Abitur Mathematik abgewählt hat. Geboren ca. 1960 und aufgewachsen in der BRD.
Viele Grüße
Ronald
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Ixx
Aktiv  Dabei seit: 05.04.2020 Mitteilungen: 382
 | Beitrag No.3, eingetragen 2022-05-07
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Wie in den 1970ern das Abi ausschaute, kann ich nicht sagen. Die derzeit bundesweit verbindlichen Vorgaben, an die sich alle Länder zu halten haben, findet man hier, darunter den Punkt 7.1:
"Die Schülerinnen und Schüler belegen in der Qualifikationsphase mindestens:
[...]
- im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeld jeweils
vier Schulhalbjahre in Mathematik und in einem der drei naturwissenschaftlichen Fächer Biologie, Chemie oder Physik;
"
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Delastelle
Senior  Dabei seit: 17.11.2006 Mitteilungen: 2526
 | Beitrag No.4, vom Themenstarter, eingetragen 2022-05-07
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Es wäre ja ganz interessant wenn sich noch Experten des Deutschen und Französischen Bildungssystems melden würden.
Ich fand den Beitrag in der deutschen Zeitschrift "Revue de la presse" interessant. Aber einen fremdsprachigen Artikel korrekt zu interpretieren ist nach meiner Meinung schwer. Auch im Deutschen kommt es bei manchen Zeitungsartikeln auf jedes Wort an.
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stpolster
Aktiv  Dabei seit: 30.03.2022 Mitteilungen: 174
 | Beitrag No.5, eingetragen 2022-05-07
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Nach meiner Erinnerung muss es in den 1990er Jahren noch Bundesländer mit der Abwahlmöglichkeit von Mathe in der Sek 2 gegeben haben.
Welche, weiß ich aber nicht mehr.
Nach 2000 war die Abwahlmöglichkeit aber vorbei. Zum Glück.
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Delastelle
Senior  Dabei seit: 17.11.2006 Mitteilungen: 2526
 | Beitrag No.6, vom Themenstarter, eingetragen 2022-05-08
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Danke auch an stpolster!
In der Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Baccalauréat
( Wikipedia: Baccalauréat )
klingt es so, als könne man in Frankreich unter bestimmten Bedingungen Mathematik abwählen.
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Ixx
Aktiv  Dabei seit: 05.04.2020 Mitteilungen: 382
 | Beitrag No.7, eingetragen 2022-05-08
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In der originalen KMK-Vereinbarung 1972, die die neue Oberstufe regeln sollte (hier zu finden) ist tatsächlich folgendes unter Punkt 7.5.2 zu lesen:
"
Dabei wird für die Jahrgangsstufen 12/13 festgesetzt:
[...]
Im mathematisch-naturwissenschaftlic-technischen Aufgabenfeld sind in 4 Halbjharen mindestens 2 Halbjahreskurse in Mathematik und 4 Halbjahreskurse in den Naturwissenschaften zu belegen.
"
Man konnte damals also z.B. nach der 12. Klasse Mathematik abwählen und in der 13. nicht mehr belegen. (Genauer: Der KMK-Beschluss ließ dies zu. Das lässt vermuten, dass dies in min. einem Bundesland auch genutzt werden konnte, auch wenn es natürlich nicht direkt folgt. Wären sich alle BL einig gewesen, dass man Mathe nicht abwählen können darf, dann hätte sich das wohl auch in diesem Beschluss wiedergefunden...)
Natürlich gab es im Bildungsbereich ständige Anpassungen, zumal Bildung in Deutschland Ländersache ist. Welche Regeln nun in diesem 50 Jahre überspannenden Zeitraum wo gegolten haben, lässt sich wahrscheinlich weder einfach recherchieren, noch wäre es übersichtlich. Aber es scheint zumindest zeitweise tatsächlich der Fall gewesen zu sein, dass man nicht bis zum Abitur Mathe-Unterricht belegen musste.
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buh
Senior  Dabei seit: 09.05.2001 Mitteilungen: 940
Wohnort: Deutschland-Berlin
 | Beitrag No.8, eingetragen 2022-05-08
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In Berlin gab es Anfang der 90-er Jahre die Verpflichtung, in der Kursphase (12/13, entspricht der jetzigen Q-Phase) entweder 4xMA+2xEN oder 2xMA+4xEN zu belegen; mithin war eine partielle Abwahl möglich. In meiner Erinnerung ist das Mitte der 90-er Jahre gekippt worden zugunsten durchgängier Belegung sowohl in Mathe als auch in Englisch (wobei in den Fremdsprachen, derer man ja zwei hatte, ein herrliches "sowohl-als-auch-oder-mindestens, dann aber..."-Chaos verbrochen wurde).
Gruß von buh2k+22
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matroid
Senior  Dabei seit: 12.03.2001 Mitteilungen: 14628
Wohnort: Solingen
 | Beitrag No.9, eingetragen 2022-05-08
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Ich war zwischen 1974 und 1977 in der gymnasialen Oberstufe, im Land NRW.
Ich habe zwar nicht Mathematik abgewählt, aber eine symmetrische Regelung galt für Deutsch und Sprachen. So konnte ich Abiturprüfung ohne Englisch und Deutsch machen und es genügten 2 Halbjahre einer Fremdsprache oder Deutsch in den Klassen 12 und 13. Das habe ich so angewendet. Das sprachlich/musische Band deckte ich in der Abiturprüfung durch eine mündliche Prüfung im Fach Musik ab.
Meine Schule war für das Jahr 1974 eine Modellschule. Erst ab der Oberstufe 1975 galt die Oberstufenreform mit Grund- und Leistungskursen statt Klassenverband landesweit in NRW.
Die Möglichkeit in der Oberstufe ohne Mathematik oder Deutsch zum Abitur zu kommen, gab es 1975 schon nicht mehr.
Bereits 1973 wurde in NRW an einer ersten Gruppe von Modellschulen die Oberstufenreform in einer allerersten Version ausprobiert. Dazu kann ich aber kein Wissen aus eigener Erfahrung beisteuern.
Ich denke, dass Abwahl von Mathematik in NRW nur für die Oberstufen mit Eintritt 11te Klasse in den Jahren 1973 und die 1974 möglich war.
Ich war in den Jahren danach nicht mehr Schüler, aber in den 90er- und 00er-Jahren hatte ich Kinder in der Schule und da war meine Kurswahl schon längst nicht mehr möglich.
Gruß
Matroid
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Slash
Aktiv  Dabei seit: 23.03.2005 Mitteilungen: 9221
Wohnort: Pferdehof
 | Beitrag No.10, eingetragen 2022-05-11
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\quoteon(2022-05-08 17:54 - matroid in Beitrag No. 9)
Ich war zwischen 1974 und 1977 in der gymnasialen Oberstufe, im Land NRW.
Ich habe zwar nicht Mathematik abgewählt, aber eine symmetrische Regelung galt für Deutsch und Sprachen. So konnte ich Abiturprüfung ohne Englisch und Deutsch machen und es genügten 2 Halbjahre einer Fremdsprache oder Deutsch in den Klassen 12 und 13. Das habe ich so angewendet. Das sprachlich/musische Band deckte ich in der Abiturprüfung durch eine mündliche Prüfung im Fach Musik ab.
\quoteoff
Ich konnte es genauso machen in den Jahren 1991 bis 1994.
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Kitaktus
Senior  Dabei seit: 11.09.2008 Mitteilungen: 7280
Wohnort: Niedersachsen
 | Beitrag No.11, eingetragen 2022-05-11
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\quoteon(2022-05-11 15:59 - Slash in Beitrag No. 10)
Ich konnte es genauso machen in den Jahren 1991 bis 1994.
\quoteoff
Ich habe auch in dieser Zeit Abitur gemacht und konnte (und musste) genau ein Fach abwählen -- Kunst oder Musik. So bunt ist die deutsche Bildungslandschaft (gewesen).
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Slash
Aktiv  Dabei seit: 23.03.2005 Mitteilungen: 9221
Wohnort: Pferdehof
 | Beitrag No.12, eingetragen 2022-05-11
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\quoteon(2022-05-11 22:21 - Kitaktus in Beitrag No. 11)
\quoteon(2022-05-11 15:59 - Slash in Beitrag No. 10)
Ich konnte es genauso machen in den Jahren 1991 bis 1994.
\quoteoff
Ich habe auch in dieser Zeit Abitur gemacht und konnte (und musste) genau ein Fach abwählen -- Kunst oder Musik. So bunt ist die deutsche Bildungslandschaft (gewesen).
\quoteoff
Also zwischen Kunst und Musik musste ich mich leider auch entscheiden und eines davon abwählen. Ich hätte Kunst sogar zusätzlich weitergemacht, aber beide Kurse liefen immer parallel.
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Delastelle
Senior  Dabei seit: 17.11.2006 Mitteilungen: 2526
 | Beitrag No.13, vom Themenstarter, eingetragen 2022-05-18
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Hallo,
so langsam sehe ich, dass es wohl eine vielfältige Abiturlandschaft in der Bundesrepublik gab.
\quoteon(2022-05-11 23:53 - Slash in Beitrag No. 12)
...
Also zwischen Kunst und Musik musste ich mich leider auch entscheiden und eines davon abwählen. Ich hätte Kunst sogar zusätzlich weitergemacht, aber beide Kurse liefen immer parallel.
\quoteoff
@Slash
Das wäre gut lösbar gewesen:
du hättest nur 1 oder 2 Klasse(n) wiederholen müssen.
So hättest Du Zeit für Kunst und Musik gehabt.
Viele Grüße
Ronald
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